Waffen töten nachhaltig

Waffen töten nachhaltig

Was sich wie ein böser Scherz liest, soll nach dem Willen einiger Stimmen aus der Finanzwelt bald Wirklichkeit werden. So sollen laut aktuellen Berichten vieler deutscher Medien Deutsche Banken- und Fondsverbände fordern, dass Fonds mit nachhaltiger Ausrichtung ihr Kapital auch in konventionelle Rüstungsgüter stecken dürfen. Damit wird die Nachhaltigkeit bei Kapitalanlagen völlig ad absurdem geführt.

Schon der Versuch der EU, Gas- und Atomkraftwerke als nachhaltig zu deklarieren, führte zu Klagen von diversen Staaten wie Österreich oder Umweltverbänden wie Greenpeace oder BUND.

Jetzt also ein neuer Anlauf, die EU-Taxonomie zu verwässern

Was ist aber der Hintergrund für diesen hochgradigen Schwachsinn?

Aufgrund der Ukrainekriese haben viele Staaten, wie auch Deutschland, Ihre Rüstungsanstrengungen deutlich verstärkt. So wurde z. Bsp.  durch die Rheinmetall in kürzester Zeit eine neue Munitionsfabrik in Niedersachsen aus dem Boden gestampft. Es wurden über 300 Mill Euro in der Nähe von Celle investiert, mit dankbarer Unterstützung der Bundesregierung.

Doch das wird nicht die einzige Investition bleiben können, wenn die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung und der Rüstungslobby Wirklichkeit werden sollen.

Aber für eine solche Politik bedarf es enorme Kapitalmengen.

So viel Kapital steckt in nachhaltigen Fonds

In den letzten 14 Jahren hat der Markt der nachhaltigen Fonds einen enormen Zuwachs erfahren. War das Volumen nachhaltiger Fonds 2010 noch mit 17. Mrd. € noch relativ übersichtlich, sind sie bis 2022 bereits auf beachtliche 740 Mrd. € gestiegen. Immer mehr Menschen erkennen die Sinnhaftigkeit in eine nachhaltige Kapitalanlage und der Markt wächst stetig weiter.

Wenn allerdings immer mehr Kapital in nachhaltige Geldanlagen fließt, fehlt es in der konventionellen Wirtschaft. Aus meiner Sicht eine gute Entwicklung, aus Sicht der alten Wirtschaft natürlich eine große Gefahr. Fehlendes konventionelles Kapital schmälert Investitionsmöglichkeiten in das alte Wirtschaftssystem. Wie beschrieben, für mich und viele andere ist genau das der Sinn von nachhaltiger Kapitalanlage.

Gute Beratung notwendiger denn je

Da sich der Begriff Nachhaltigkeit aber weiterhin nicht genau definieren lässt und dem greenwashing immer mehr Tür und Tor geöffnet werden, wird eine gute Beratung noch wichtiger. Und die endet nicht nur bei der passenden Fondsauswahl. Denn wie sinnvoll ist es, einen grünen Fonds auszuwählen, wenn die Gesellschaft, die diesen anbietet, weiterhin konventionell arbeitet? Die größten Geldsammelstellen, Banken und Versicherer, arbeiten leider alles andere als nachhaltig. Es ist also nicht nur wichtig, die richtigen Fonds auszuwählen, sondern ebenso, den richtigen Anbieter.

Wie schon in meinem Blog über die Nachhaltigkeit der Allianz berichtet, ist ein Blick hinter den vollmundigen Werbeversprechen besonders wichtig. Damit auch wirklich kein Cent Ihres Kapitals für den Tod von Menschen verantwortlich ist.

Mit nachhaltigen Grüßen

René Russell