Das wir im Norden in diesem Ausmaß von Hochwasser betroffen sind ist schon besonders.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig:
- Die Versiegelung der Landschaft
- Die Verdichtung der Böden durch intensive Landwirtschaft
- Auf jeden Fall der Klimawandel
- Die Vernachlässigung der Infrastruktur (Deichbau/-instandhaltung im Binnenland) durch die öffentliche Hand
- Das Baurecht, das bis dato kaum Rücksicht auf die Natur genommen hat
Eine Elementarversicherung kann der Einzelnen helfen, aktuell gibt es aber keine für alle tragbare Systematik.
Die Hausbesitzerinnen, die in stark gefährdeten Gebieten leben oder in der Vergangenheit schon einmal betroffen waren, werden von den meisten Versicherern einfach nicht versichert.
Bei allen anderen ist der Beitrag im Verhältnis zum bisherigen Risiko so hoch, dass die Kundinnen zurückschrecken.
Eine Lösung könnte das französische System sein, aber dann müssten alle Interessensgruppen mitspielen. Dafür müssten alle ihre Eigeninteressen zurückstellen. Uns scheint, für solch einen Schritt ist die Notlage noch nicht groß genug. Mal sehen, ob die nächsten Extremwetterereignisse mit Milliardenschäden
– und wir sind uns sicher, dass diese nicht all zu lange auf sich warten lassen –
einen Sinneswandel hervorrufen.
Bis dahin hoffen alle, dass der Staat im Zweifelsfall einspringen wird. Das diese Hoffnung trügerisch ist, haben nicht zuletzt die Geschädigten der Ahrflut gemerkt. Sehr viele Betroffene warten immer noch auf die versprochene, unbürokratische und schnelle Hilfe. Und die Flut ist mittlerweile bereits fast drei Jahre her.
Natürlich bieten alle nachhaltigen Versicherer in ihrer Gebäudeversicherung auch die erweiterten Elementarrisiken als Baustein an. Ob dieser für unsere Kundinnen auch sinnvoll ist, können wir pauschal nicht sagen.
Eins ist aber für uns zumindest sicher: wir werden durch den Klimawandel in Zukunft immer häufiger zumindest mit Starkregen und den damit einhergehenden Schadensfällen zu tun haben.
Mit nachhaltigen Grüßen
René Russell