Warum eine nachhaltige Landwirtschaft nicht voran kommt

Haedlines zum Thema Landwirtschaft

Wie in vielen Gegenden gibt es auch bei uns ein Sonntagsblatt. Bei uns ist es das Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung. Was bei allen diesen Blättern ähnlich ist, sie arbeiten überwiegend mit Agenturmeldungen der großen Nachrichtenagenturen.

Am 11.02 und 18.02. war eines der Hauptthemen die Landwirtschaft. Ob es an den diversen Bauernprotesten lag, dass gleich jeweils ¾ der Titelseite Themen rund um die Landwirtschaft betrafen, ist anzunehmen.

Was die Titelseite auf jeden Fall aufzeigt, ist die völlige Planlosigkeit der Politik und der Verbände, in welche Richtung sich die Landwirtschaft entwickeln soll. Zum einen ist die Herstellung von Nahrungsmitteln ganz eng an ein funktionierendes Weltklima gekoppelt. Was der Landwirtschaft bei Extremwetter passiert, wissen aktuell die Oldenburger Grünkohlerzeuger zu berichten. Extremwetter ist schlecht für die Landwirtschaft. Zum anderen ist die Landwirtschaft allerdings auch ein großer Emittent von Klimagasen. Ob CO², Methan oder Lachgas, die Landwirtschaft ist immer dabei wie den Daten des Umweltbundesamtes zu entnehmen ist.

Klimawandel bedeutet Veränderung

Wenn also ein Wirtschaftszweig sehr stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, stellt sich mir die Frage, warum er dann gleichzeitig am eigenen Ast sägt und sich, zumindest bezogen auf die industrielle Landwirtschaft, einen Dreck um die Umwelt schert.

Ganz verrückt wird es dann, wenn der Landwirtschaft ein Weg heraus aus der Preisdumping-Spirale aufgezeigt wird, diese aber lieber Druck auf die Politik machen um sich noch weniger um die Umwelt kümmern zu müssen.

So ist die Auflage der EU für die Landwirtschaft, 4% der Fläche brach liegen zu lassen, gerade von der EU-Kommission rückwirkend zum 01.01.24 gekippt worden. Nun klingen 4% nicht gerade viel und es stellt sich die Frage, ob die Umwelt auf so ein bisschen Brachfläche nicht verzichten kann. Kann sie nicht, wie das Umweltbundesland am Beispiel des Grünlandumbruches belegt.

Ohne Umweltschutz geht die Landwirtschaft den Bach runter

Nun kann ja kritisiert werden, dass sich das Umweltbundesamt sich halt nur um die Umwelt kümmert und die Landwirtschaft ja auch wirtschaften muss. Aber hier darf schon einmal die Frage erlaubt sein, warum ein Wirtschaftszweig, der nicht gewillt ist, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und sich zu verändern, weiterhin großzügig von der Gesamtgesellschaft unterstützt werden sollte. Die ca. 36.500 Bio-Landwirtinnen sind natürlich von dieser Fragestellung ausgenommen. Sie zeigen, dass es auch anders geht!

Milliarden zum Fenster rausgeworfen

Warum das Thema Landwirtschaft für eine Versicherungsseite wichtig ist? Weil Extremwetter Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Und das wird dann von allen Bürgern entweder über die Versicherungsbeiträge oder über Steuern bezahlt. Auch die Landwirtschaft ist hiervon stark betroffen, wir ein Bericht des Online-Magazins Top-agrar berichtet. Es ist also höchste Zeit für eine Veränderung.

Mit nachhaltigen Grüßen

René Russell