Drohende Versicherungspflicht für Elementarschäden!

https://www.tagesschau.de/inland/unwetter-deutschland-aussichten-102.html

Wird die erweiterte Elementarschadenversicherung Pflicht?

Die Meldungen von Starkregen und Sturzfluten überschlagen sich wieder einmal. Ob in Bayern, Baden-Württemberg, Saarland oder dem Rest der Republik, so langsam sollte auch dem letzten Klimawandelleugner klar werden, was die Stunde geschlagen hat. Es wird ungemütlich in Europa wie dieser Bericht der Tagesschau vom 22.05.24 deutlich macht.

Neben den immensen wirtschaftlichen Schaden für Deutschland als Ganzes trifft es auch jeden einzelnen Haushalt direkt im Portemonnaie. Denn steigende Beiträge für die Gebäudeversicherung betreffen nicht nur Hauseigentümerinnen, sondern auch Mieterinnen. Die steigenden Beiträge werden über die Nebenkosten einfach umgelegt. Und was steigende Kosten in der Gebäudeversicherung aus betriebswirtschaftlicher Sicht der Versicherer bedeuten, haben wir in einem unserer letzten Blogs bereits ausführlich erläutert.

Die drohende Versicherungspflicht für Elemtarschäden erhöht zusätzlich die Beiträge

Nun berichtet das Versicherungsfachmagazin AssCompakt von Bund-Länder-Gesprächen zum Thema Versicherungspflicht für Elementarschäden. Das erhöht für alle Haushalte die Kosten und ist gleichzeitig nur eine Symptombehandlung. Denn was passiert hier eigentlich? Während die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte regelmäßig alle Klimaschutzziele gegen die Wand gefahren haben und sich auch die aktuelle weiterhin so verhält, als ob der menschengemachte Klimawandel sie nichts angeht, werden die Klimafolgekosten auf die Verbraucherinnen abgewälzt.

Alle Lösungen liegen schon auf dem Tisch

Das die Herausforderungen zur Lösung der Klimakrise nicht einfach sind, liegt auf der Hand. Aber es gibt sie. Es gibt sogar einen Fahrplan der Bundesregierung, der einfach nur umgesetzt werden will. Natürlich kostet das alles Geld. Die Frage ist allerdings, ob wir das Geld in eine lebenswerte Umwelt investieren oder lieber die Kosten für die Beseitigung von Überschwemmungs- und Sturmschäden bezahlen wollen.

Bis zu 900 Milliarden Euro direkte Schadenkosten

Die Studie des BMWK zum Thema der direkten Schadenkosten zeigt vor allem deutlich, dass die höchste Belastung der Schadenkosten in der Vergangenheit bei den privaten Haushalten lag. Wie gut die staatliche Unterstützung bei Katastrophen funktioniert, können bestimmt die Geschädigten aus der Ahrtal-Flut berichten. Schnell und unkompliziert geht da gar nichts. Das wird sich auch nicht ändern, wenn Versicherungsunternehmen, die ihren Aktionären verpflichtet sind, die Schadenregulierung übernehmen.

Was das für die Einzelne bedeutet:
In den Jahren von 2001 bis 2021 betrugen die Schadensummen von Großschadenereignissen (ab 100 Mio € je Schadenereignis) insgesamt über 120 Milliarden Euro. Durchschnittlich sind also jährlich mehr als 6 Milliarden Euro an Schadensummen entstanden. Das bedeutet für jeden Haushalt (ca. 42 Mio Haushalte in Deutschland) einen jährlichen Aufwand von ca. 140,– €. Dies wird sich in den nächsten Jahren auf über 500,– € jährlich erhöhen. Immer zusätzlich zu den bereits beschriebenen Beitragserhöhungen, die sowie so schon auf alle Versicherungsverträge zukommen werden. Damit wird die Gebäudeversicherung zum Luxusgut.

Auszug aus der Studie des BMWK zu Klimafolgekosten
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/M-O/Merkblaetter/merkblatt-klimawandelfolgen-in-deutschland-zusammenfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=14

Besser in die Zukunft investieren als Schadenkosten begleichen

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Kosten und Investitionen. Kosten sind Ausgaben für den aktuellen Bedarf. Investitionen sind dagegen auf ein Ziel in der Zukunft ausgerichtete Ausgaben, die einen Ertrag erwirtschaften sollen. Für das Thema Elementarschäden bedeutet der Unterschied:  

wollen wir weiterhin hunderte Milliarden Euro für die Beseitigung von Schäden ausgeben oder deutlich weniger für ein mehr an Klimaschutz.

Um es einmal deutlich zu schreiben: das Gelaber vieler Politiker geht mir mittlerweile gehörig auf den Senkel. Es ist keine Zeit mehr für Sonntagsreden, das Leugnen des Klimawandels oder das Warten auf ein technologisches Wunder. Es müssen jetzt die vorhandenen Möglichkeiten genutzt werden, es muss gehandelt werden. Aber die Politik handelt in die genau entgegengesetzte Richtung. Und die Kosten werden auf die Bürgerinnen abgewälzt.

mit nachhaltigen Grüßen

René Russell