Grüne Altersvorsorge

Warum der Best-in-Class-Ansatz nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat

Es wird viel gespart in Deutschland, leider nicht wirklich gut!

In Deutschland wird viel gespart. Im Durchschnitt mehr als 11% des verfügbaren Nettoeinkommens (Quelle = Statista). Das ist erst einmal sehr vernünftig, denn das wie eine Welle auf alle zurollende Problem der wachsenden Altersarmut zwingt uns eigentlich dazu, sogar mindestens 20% des Einkommens zurückzulegen.

Hinzu kommt noch, dass das Anlageverhalten der Deutschen immer noch dazu führt, dass die Renditen nicht zu einem wirklichem Vermögensaufbau führen. In 2023 legten 38% der Deutschen Geld unverzinst auf dem Girokonto und weitere 33% auf Sparbüchern an, deren Zinsen auch gegen Null gehen (Quelle = Statista). Fonds und Aktien werden immer noch nicht in dem Maße geschätzt, wie es nötig wäre und so bleibt die Rendite auf der Strecke.

Die richtige Geldanlage finden ist nicht einfach

Es gibt unzählige Möglichkeiten der Geldanlage. Und es gibt kein für alle Anlegerinnen gleiches Rezept. Geldanlage spielt sich immer im Spannungsverhältnis von Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit ab. Auf Giro- und Sparkonten ist die Verfügbarkeit und die Sicherheit außerordentlich hoch, dafür die Rendite unterirdisch. Das Problem der zu geringen Rendite ist der Kapitalverlust durch die Inflation. Kapital auf diesen Konten verliert Jahr für Jahr an Wert. Im Jahr 2022 betrug der Wertverlust 6,9% und in 2023 immerhin noch 5,9%. Wer also Anfang 2022 auf seinem Giro- oder Sparkonto 100.000,– € liegen hatte und Anfang 2024 nachschaute hatte de Facto einen Wertverlust von 12.392,90 € zu verbuchen.

Als Geldanlage taugen also nur Anlageformen, deren Rendite höher ist als die Inflation. Und damit wären wir bei Anlagen in Fonds oder Aktien.

Aktien:

Die direkte Anlage in Aktien kann neben den jährlichen Dividenden ein hohes Wertsteigerungspotential enthalten. Außerdem sind Aktien sehr flexibel, da sie jederzeit über die Börse handelbar sind. Will die Anlegerin nachhaltig investieren hat sie die Möglichkeit, die entsprechenden Unternehmen auf Nachhaltigkeit zu überprüfen. Ein sicherer Weg für eine grüne Anlagepolitik.

Nachteil ist das hohe Risiko eines Wertverlustes bis hin zum Totalverlust. Aktien sind also eher etwas für Experten.

Fonds:

Die Anlage in Fonds reduziert das Risiko der Aktienanlage erheblich. Bei Fonds wird das Kapital der Anlegerinnen über ein breites, vorab gewähltes Spektrum verteilt und betreut.  Und hier wird es in Sachen Nachhaltigkeit jetzt spannend. Eine schier unüberschaubare Auswahl an „nachhaltigen“ Fonds wirbt um die Gunst der Anlegerin. Leider öffnet die aktuelle Gesetzgebung dem Greenwashing hier Tür und Tor.

Eine der Möglichkeiten, Fonds nachhaltig auszurichten, ist der „Best-in-Class-Ansatz“. Hier nimmt ein Fonds eine Anlageklasse, eine Region oder eine Branche und sucht die Unternehmen, die in Sachen Nachhaltigkeit am Besten in diesem Bereich abschneiden. Und hier liegt das Problem:

in einer schmutzigen Branche ist auch das sauberste Unternehmen nicht nachhaltig

Als Beispiel kann hier einmal das Deckungskapital der Allianz dienen. Die Allianz ist in vielen Fonds prominent enthalten und möchte sich gern als nachhaltige Versicherung darstellen. Warum das auf keinen Fall so ist, habe ich hier beschrieben. Die Allianz nutzt offensichtlich auch gerne den Best-in Class-Ansatz und schönt so ihre Investments auf grün.

Eine Transformation der Wirtschaft ist so nicht möglich!

Es geht hier nicht um Klimaschutz. Es geht um eine die Menschheit bedrohende Krise. Dem Klima ist der Mensch völlig egal. Schlimmer noch, dem Klima wird es ohne Menschen deutlich besser gehen. Für uns ist also wichtig, dass die Transformation der Wirtschaft funktioniert. Das geht aber nicht, wenn sich weiterhin die Ökologie der Ökonomie unterordnen muss. Aber nicht nur die Ökologie verliert. Die Kosten, die schon heute durch den momentan noch beherrschbaren Klimawandel entstehen, sind immens. Steuert die Wirtschaft nicht kurzfristig um, werden sie nicht mehr beherrschbar sein. Und dann helfen auch kurzfristig bessere Renditen nichts.

Ein Problem von Geldanlagen in die „alte Wirtschaft“ ist, dass ein Umsteuern irgendwann dann nicht mehr möglich ist. Alte Industrien zerfallen dann schneller als den Anlegerinnen lieb sein kann. Auch hierfür ein Beispiel, diesmal aus der Zementindustrie:

Das ökologische Problem der Zementindustrie ist neben dem Verbrauch natürlicher Ressourcen (wie z. Bsp. Sand) der extreme Co² Ausstoß. Die Unternehmen versuchen nun, diesen durch technische Innovationen wie die CCU- bzw.  CCS-Technologie zu lösen. Die Umstellung der Produktion ist natürlich teuer und es wird neben Förderung durch den Staat oder die EU auch noch über Unternehmensanleihen Kapital hierfür gesammelt. Diese Unternehmensanleihen gelten dann laut EU-Offenlegungsverordnung als Artikel 8 Anlagen und sind somit als nachhaltig eingestuft. Davon sind sie aber weit entfernt. Das Problem der Fonds, die diese Anlageprodukte zeichnen ist das Risiko, dass die Kosten der Co²-Zertifikate so schnell steigen, dass die Anleihe wertlos wird.

Was tatsächlich nachhaltig wäre ist eine Technologie, die gar nicht erst diese Unmengen an Co² produziert und Zement ersetzen könnte. Das wäre dann echte Transformation. Und der Vorteil für die Anlegerin: langfristig kommt die Industrie nicht darum herum, Zement in einem immer größeren Ausmaß zu ersetzen. Alternativen haben also hohes Wachstumspotential. Dies gilt für alle Wirtschaftsbereiche.

Die Fondsauswahl ist entscheidend

Wie finde ich nun die richtigen Fonds? Aktuell gibt es mehr als 10.000 Publikumsfonds in Deutschland. Davon sind mehr als 1.000 Fonds nach Artikel 8 bzw. Artikel 9 nachhaltig zertifiziert. Der beste Weg für die Fondsauswahl ist der FNG-Marktbericht. Das Forum nachhaltiger Geldanlagen (FNG) hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Marktüberblick über nachhaltige Kapitalanlagen zur Verfügung zu stellen um Nachhaltigkeit auch im Bereich Kapitalanlagen zu forcieren. Es ist die erste Adresse für die Fondsrecherche, oder Sie vertrauen auf unsere Vorauswahl und unseren Empfehlungen. Wir sondieren den Marktbericht jährlich und suchen die Fonds, die Ihren Zielen am ehesten entsprechen.

Gute Gründe für die fondsgebundene Rentenversicherung

Es gibt für alle Arten von Geldanlagen Vor- und Nachteile. Wir befassen uns ausschließlich mit langfristigen Geldanlagen in den Bereichen betrieblicher und privater Altersvorsorge. Und in diesem Bereich haben fondsgebundene Rentenversicherungen deutliche Vorteile gegenüber der Direktanlage in Fonds:

  • Steuerliche Besserstellung in der Ansparphase
  • Absicherungsmöglichkeit des Kursrisikos durch Garantiemodule
  • Steuerliche Besserstellung in der Auszahlungsphase
  • Einbindung biometrischer Risiken wie BU oder DU
  • Möglichkeit der Einbindung als betriebliche Altersvorsorge

Es gibt also gute Gründe für die nachhaltige Geldanlage und für die Beratung durch uns. Sprechen Sie uns einfach an, gemeinsam machen wir die Welt ein klein wenig grüner!

Mit nachhaltigen Grüßen

René Russell